Bei meiner Frühjahrsplanung für den Gemüsepflanzung fällt mir selbst auf, welch starker Einfluss die Asiatische Küche bei uns hat. Ich selbst war für mehrere Monate in China, mein Mann hat einige Indische Freund und wir beide lieben die Leichtigkeit der Thailändischen Küche. Bei der Schärfe der Malayischen Küche steige ich allerdings aus. Klar, dass wir diese Eindrücke bei unserem selbst Gekochten immer wieder mit einfließen lassen.
Um auch nur annähernd die Geschmacksvielfalt der Asiatischen Küche genießen zu können, lohnt es sich in jedem Fall soviel wie möglich selbst zu ziehen aus den verschiedensten Gründen. Viele Gemüse und Kräuter Sorten sind gar nicht im Handel verfügbar. Auch ist der Eigenanbau eindeutig kostengünstiger und der „CO2 Footprint“ ist unübertrefflich niedrig.
Da wundert es nicht, dass in unserem Garten und auf dem Balkon die Asiatischen Kräuter- und Gemüsepflanzen Vielfalt immer größer wird. Die Chinesischen Senfkohl Sorten Pak Choi und Tatsoi baue ich schon seit Jahren an. Zusammen mit Koriander sind sie fest etabliert in Garten und Küche. Ebenso Chilis, welche sowohl in der Indischen, als auch der Thailändischen Küche eine wichtige Größe sind. Dazu haben sich im Laufe der Jahre Thaibasilikum, Thaiaubergine, Schlangenbohnen, Japanisches Pfefferkraut und Einiges mehr gesellt. Mein Persönliches Lieblingskraut ist das „Curry Leaf“, also Curryblatt.
Die kleinen, festen Blättchen des „Curry Leaf“ werden in der Indischen Küche verwendet. Ich mache sie gerne in die Namensgebenden Gemüsegericht oder auch in eine Schale mit Brühe. Fein geschnitten verbreitet sich das wunderbare Aroma des „Curry Leaf“ sofort im ganzen Gericht. Schmeckt auch superlecker im Rührei – ist zumindest meine Meinung. Da das kleine Bäumchen nur bedingt Frosthart ist, kommt es ab Ende November ins Haus. Dort wirft es all seine Blätter ab, um dann im Frühjahr wieder voll durchzutreiben. Im ersten Jahr wollte ich es schon wegschmeißen, weil ich dem kahlen Stämmchen keinen Lebenswillen mehr zugetraut habe. Zum Glück hatte ich es nicht ausgerissen, sondern nur Sauerampfer darum gesät. Inzwischen hat es eine stattliche Größe und erfreut mich aktuell wieder mit vielen, kleinen Blättchen.
Aber das reicht mir noch lange nicht. Dieses Jahr habe ich mir nochmal Saatgut schicken lassen mit weiteren, tollen Gemüsesorten aus dem Asiatischem Raum. Der pinkfarbenen Stangensellerie wächst bereits fleißig. In den nächsten Tagen starte ich mit den Schlangenbohnen. Rettich und der Rote Choi kommen erst im Juli ins Beet. Übrigens lassen sich die Versuche mit den Okra Schoten und dem Shiso ganz gut an. Immerhin haben sie gekeimt und wachsen gut. Zumindest beim Shiso bin ich mir sicher, dass es dieses Jahr etwas zu ernten gibt.
Mit all dem anderen asiatischen Gemüsessorten werden wir wieder in der Küche zaubern.
Noch ein Tipp in Sachen Shiso: Dieses Minzartige Kraut ist Kaltkeimer UND Lichtkeimer. Will man es selber ziehen, dass Saatgut zuerst für zwei Wochen in den Kühlschrank legen. Dann die Samen auf die feuchte Erde in einem Topf legen und nur leicht andrücken. Weiße Plastiktüte drüber, ab ans Fenster und warten. Ab und an mal darunter schauen und nach rund 2 Wochen müssten sich die ersten grünen / roten Spitzen zeigen.