Sellerie

Wie jedes Jahr habe ich auch 2018 Knollensellerie in meinem Gemüsegarten angebaut. Dieses Jahr habe ich ihn zum ersten Mal auch selbst gezogen. Knollensellerie ist zwar auf der einen Seite Pflegeleicht und hart im Nehmen. Doch will man eine ordentliche Knollengröße erreichen, braucht es Einiges mehr. Angefangen mit dem sehr großem Hunger und Durst dieser ehemaligen Küstenpflanze. Da liegt auch der Grund, warum meine diesjährigen Pflanzen wieder recht mickrig geblieben sind. Ich konnte der herrschenden Dürre nur bedingt entgegen wirken. Bereits Ende Juli waren unsere Regenfässer lehr. Da hat dann auch der Trick mit dem Freigraben der Knollen und den speziellen Salzwasser Gaben nur noch bedingt genutzt.

Warum Salzwasser? Die Ursprünge des Selleries liegt an den Rändern der Dünen. Salz, ob gelöst in Wasser oder auch der Luft, ist dort allgegenwärtig. Die Salzgaben mögen die Stangensellerie Pflanzen ebenfalls. Auch den habe ich dieses Jahr zum ersten Mal selbst gezogen. Bei den Bauern wurde diese alte Sellerie Sorte auch gerne Pflücksellerie genannt. Und genau so verwende ich den Stangensellerie auch zu Hause. Ich habe diese Jahr die Erfahrung gemacht, dass dieser Sellerie am besten in Container direkt am Haus wächst. Hier wird er von Schnecken in Ruhe gelassen und es sind schnell einzelne Stangen gepflückt für Suppen und Saucen. Es ist nicht nötig die ganze Pflanze abzuschneiden. Die Stangen werden zwar nicht so dick und fleischig, aber schmecken umso besser. Bleich werden die Stangen übrigens nur dann, wenn sie mit einem dicken Papier für einige Zeit fest umwickelt werden. Der Lichtausschluss lässt wie beim Endiviensalat oder dem Lauch die Stangen heller werden und milder im Geschmack. 

Von beiden Sellerie Arten trockne ich übrigens inzwischen alle Blätter. So habe ich immer schnell diesen leckeren Geschmack in meinen Gemüsegerichten. Einfach ins Glas hinein langen und ab in die Suppe oder Soße mit den Blättern. Das die Knollen nicht sehr groß werden bei mir im Garten ist eigentlich auch kein Problem. So kann ich einzelne Knolle immer gleich ganz aufbrauchen und habe keine angeschnittenen Reste, welche dann im Kühlschrank vergammeln. Außerdem ist eine winzige Knolle aus dem eigenen Gemüsebeet immer besser als eine mit Chemie vollgepumpte Riesenknolle aus dem Supermarkt. 

Noch einmal kurze eine Pflegeanleitung:

  • Vorziehen ab März im Haus oder direkt ins Beet ab April (nur Knollensellerie), in einzelne Töpfchen säen
  • Beim Einpflanzen im Mai nicht zu tief setzten.
  • Ordentlich Düngen und bei Trockenheit jeden Tag Gießen
  • 2 malige Salzgabe, 1l mit 1 Teelöffel, kleiner Graben rund um die Pflanzen von Vorteil
  • ab Walnussgröße die Knolle immer wieder etwas weiter frei legen, dass regt das Knollenwachstum an
  • wer mag kann Stangensellerie bleichen
  • beim Stangensellerie immer nur einzelne Stangen abbrechen, wie beim Rhabarber
  • Blätter frisch verwenden oder Trocknen und als Küchenkraut verwenden