Von Karotten und Raupen

2016: Bereits letzten Sommer hatte ich im oberen Gemüseeet Karotten ausgesät. Da ich etwas zu spät mit der Aussaat dran war – wir sind erst im Juli in das neue Haus eingezogen -, wuchsen daraus keine schönen Wurzeln mehr. Also habe ich die Pflanzen einfach stehen lassen.
Die Erfahrung mit einem vergessenen Endiviensalat hat mir gezeigt, dass aus vergessenen Gemüsepflanzen wirklich hübsche Pflanzen wachsen können, mit ganz vielen Blüten.

Gemüse blühen lassen

Und …taadaa… die Blütendolden der roten Karotte Samurai sind wirklich eine Schau. Von Weiß bis Rosa-Pink changierend stehen die blühenden Pflanzen jetzt in den verschiedensten Beete im Hausgarten. Fast genauso beliebt wie die Blüten des Lavendel, ist immer ein fleißiges Gesummse rund um die Dolden der Karotten.

Andere Insekten haben die Blätter und Stiele der Karotten zum fressen gerne. Am auffälligsten ist diese imposante Raupe. Witzig ist, dass genau diese Raupe eine Woche bei uns auf dem Esstisch gelebt hatte. Für einen Blumenstrauß aus blauen Hortensien hatte ich ein paar Stengel der blühenden Karotten in die Vase gesteckt.

Der wunderschöne Blumenstrauß war erst nach einer Woche verblüht. Beim aufräumen des verblühten Straußes habe ich zum Glück die Raupe entdeckt. Die vertrocknete Dolde wurde kurzerhand in eine große Dolde im Beet gesteckt. In der Hoffnung, dass die Raupe dort weiter lebt und sich verpuppt. Die Raupe soll wohl – wenn ich richtig liege – mal ein Schwalbenschwanz werden. Eine Schmetterlingssorte, welche leider immer seltener wird in den allzu ordentlichen Gärten im Ländle. Sie ernähren sich von blühenden Möhren, Dill, Fenchel und anderen Doldenblütler. Da ja immer alles ordentlich aufgeräumt sein muss im Garten, wird es schwierig für die Schmetterlingsraupen.

Ich drücke mir trotzdem die Daumen, dass wir bald einen Schwalbenschwanz im Garten haben!

Doldenblütler im Gemüsebeet

2023: Leider haben sich die Raupen des Schwalbenschwanzes in den letzten Jahre nicht mehr im Garten gezeigt. Schade!
Doch ich gebe die Hoffnung nicht auf und lasse immer mehr Doldenblütler wachsen, blühen und später Samen bilden. Pastinaken, Karotten, Fenchel, Bronzefenchel und auch der Wiesenkerbel blüht inzwischen. Nur der Dill will nicht blühen, dem ist es hier zu heiß.


Die Insekten freut es – diesen Sommer vor Allem die Streifenwanzen. Mich freut es, wenn es dann später Samen zu ernten gibt.

So hat jeder etwas von diesem wilden Permakulturgarten, zu dem sich der obere Hausgarten entwickelt hat.