Ein leicht verkannte und dabei so vielfältige Staude ist die Akelei (Aquilegia). Mir ist sie zum ersten Mal in meinem Kleingarten begegnet. Anfangs war diese Wildblume nur ein Unkraut, welches ich bekämpfen musste. Zu diesem Mißverständnis beigetragen hat im jeden Fall der Zeitpunkt des „Kennenlernens“. Im Juli – Zeitpunkt unseres ersten Zusammentreffens – sind Akelei bereits verblüht. Nur die bereits vertrockneten Samenstände recken sich noch über dem dann schon recht unansehnlichen Grün in die Höhe. Kein schöner Anblick.
Was habe ich nicht an Akelei Wurzeln ausgebuddelt. Ich wollte das vermeintliche Unkraut einfach loswerden. Doch die verholzten Wurzel der mehrjährigen Blume haben es mir schwer gemacht. Sie sind sehr stabil und wachsen bis zu 40 cm tief. Fest verwurzelt – eher schon verankert -, lassen sie sich nur schwer heraus ziehen. Im Winter zieht sich die Pflanze komplett auf die Wurzeln zurück, um dann im Frühjahr wieder ihre (für mich inzwischen) wohlgeformten Blätter zu zeigen.
Doch kein Unkraut
Das Umdenken setzte bei mir 2013 ein. In einer bekannten Gartenzeitschrift gab es einen ausführlichen Artikel über einen leidenschaftlichen Sammler der Akelei. Diese Leidenschaft und die schiere Vielfalt and Blütenformen und Farben haben mir die Augen geöffnet.
Akelei sind die schönsten Blumen im Wildgarten
Seitdem gehe ich generell mit offeneren Augen durch die Gartenwelt und lasse alles Grün erst einmal wachsen. Nicht gleich verurteilen, sondern abwarten, was es hervor bringt. Die Akelei hat mich Demut gelehrt.
Ohne Vorurteil und mit Demut
Doch ich muss zugeben, trotz ihrer Schönheit: Die Akelei ist mir immer noch ein wenig suspekt. Lässt man die Akelei gewähren, findet sie sich bald überall. Problemlos samt sie sich immer wieder selber aus. Die Wurzeln der Akelei sind echt hartnäckig. Deshalb schneide ich mir die blühenden Blüten gerne ab für die Vase. Einzelne Samenstände lasse ich nur ausreifen, wenn ich die Samen gezielt ernten will für die Vermehrung oder zum Verschenken.
Trotzdem gerate ich inzwischen regelrecht in Verzückung, wenn ich bei der Gartenarbeit eine kleine Akeleiwurzel ausgrabe. Sieht sie nicht wunderhübsch aus, wie sich die kleinen Blätter langsam entfalten? Die wird gleich an anderer Stelle wieder eingegraben.
In meinem Garten finden sich Purpur- und Rosafarbenen Akelei Sorten. Die Eltern aller Akelei stammena aus dem Kleingarten. Deshalb habe ich nur diese Farbtöne. Der Vorbesitzer des Kleingartens hatte anscheinend diese Farbpräferenzen. Doch es gibt auch Akelei in Gelb und Rot Tönen. Wenn jemand Samen von diesen Akelei hat, darf er/sie mir gerne schicken.
Wer selber Akele im Garten will, einfach an Ort und Stelle aussäen. Es dauert zwar zwei Jahre bis zur ersten Blüte, aber Akelei sind unkompoliziert und kommen mit fast jedem Standort zurecht. Nur Vollschatten mag sie nicht so sehr.