Mit die ersten Blumen im Garten sind die Winterlinge (Eranthis hyemalis). Auf diese Blumenart bin ich 2016 erst in einer Gartenzeitschrift aufmerksam geworden. Um sie dann – schwupps – in unserem damals für uns noch ganz neuen Hausgarten zu entdecken. Auf einmal war da ein kleiner gelber Fleck unter dem Pfirsichbaum. Dieser kleine gelbe Blume ist mir bis dato nie aufgefallen. Leider befürchte ich auch, dass ettliche seiner Kameraden meine Aufräumaktion im letzten Sommer nicht überlebt haben.
Mein persönlicher Garten Tipp
Aber ich musste mal wieder feststellen, wie sehr ich alte, halb überwucherte Gärten liebe. Es gibt immer wieder so Vieles zu entdecken! Mein Tipp an Alle, die solch einen Garten erben: Geht es langsam an und reißt nicht gleich alles raus. Die eine oder andere Schönheit zeigt sich erst nach Jahren. Und lasst euch nicht von den meckernden (Klein)Gärtnern den Spaß vermiesen, die behaupten dein Garten wäre eine unordentliche Wildnis :-). Mein Mantra: Genießt die Blumen!
Wie ansiedeln
Zurück zu den Winterlingen. Diese kleine Blume hatte es mir angetan und ich wollte mehr davon haben. Winterlinge sitzen gerne auf der Baumscheibe unter alten Laubbäumen. Es gibt zwei Möglichkeiten um Winterlinge und andere sehr frühe Blüher in den Garten zu bringen.
- Pflanzen kaufen und einpflanzen bei Zeiten – bei den Winterlingen im Februar, wenn es keinen Frost gibt oder
- Samen kaufen und Aussäen.
Beide Methoden haben Anfangs leider überhaupt nicht funktioniert. Die Pflanzen wollten nicht anwachsen und waren im nächsten Winter spurlos verschwunden. Es hatte ihnen offensichtlich nicht gefallen direkt am Stamm unter der alten Kirsche.
Winterlinge aus Saatgut zu ziehen ist auch nicht ganz einfach. Das Saatgut muss (noch) keimfähig sein, der Standort muss wirklich passen und der Zeitpunkt auch. Denn Winterlinge sind Kaltkeimer. Die Aussaat im Spätherbst ist am erfolgreichsten.
Es hat gedauert
Die Suche nach dem richtigen Standort hat einige Jahre gedauert. Das sich dann doch auf einmal die zarten, gelben Blüten zeigten, war vollkommen überraschend. Im Februar 2022 waren sie auf einmal da. Auf der Steinmauer neben der Schaukel, am Rand vom Blätterdach der alten Kirsche: Die Winterlinge. Hier hatte ich einfach ein paar Samen eingesät. Mehr nach dem Motto „Ich schmeiß die Samen jetzt nicht in den Müll sondern auf die Erde, wird ja eh nix“.
Doch, es hat endlich geklappt. Ich feiere die kleinen Blümchen und wundere mich mal wieder, wie einfach es dann doch gehen kann. Die Natur weis eben selber am Besten, wo es ihr gefällt.