Es ist Januar. Trotzdem scheint die SONNE 🙂 und es hat 12 Grad. Optimales Wetter, um im Garten zu arbeiten und mal wieder sauber zu machen.
Heute ist die Gartenterrasse am Haus dran, auf der sich in den letzten Monaten einiges an Dreck angesammelt hat. Unsere untere Terasse ist auch gleichzeitig meine Pflanzwerkstatt. Hier werden Pflanzen pikiert, Pflanztöpfe befüllt und bepflanzt, ausgesät und einfach viel gebuddelt. Daher fällt immer wieder was an.
Kaltkeimer aussäen
Nach den Aufräumarbeiten geht es jetzt an die Aussaat von Blumen, die noch kältere Temperaturen brauchen, damit sie auch wirklich keimen. Das geht auch jetzt noch im Januar. Denn die richtig kalten Tage kommen bei uns erst noch. Viele der heimischen Wildblumen gehören zu den sogenannten Kaltkeimer.
Der Blutweiderich
Eine ganz besondere Wildblume ist der Blutweiderich (Lythrum salicaria). Diese hohe, schlanke Staude findet sich in unserer Region oft neben der Straße. Auf feuchten, aber sonnigen Wiesen, gerne an einem Straßengraben. Lange Zeit hat mich dieser satte, dunkle Blauton fasziniert, aber es hat mich einige Mühe gekostet heraus zu finden, wie diese Staude heißt.
Alles andere als eine klassische Gartenpflanze der heutigen Zeit, ist sie in Gärtnereien nicht zu finden. Versuche, Samen zu sammeln und im Garten wieder ausszusäen hat genauso wenig geklappt, wie das Ausgraben und hier wieder einpflanzen. Heute weiß ich, dass ich immer die falsche Jahreszeit hierfür gewählt habe.
Gärtnerei Drumm bei Speyer
2016 bei einem Besuch auf dem Pflanzmarkt in Kandel in der Pfalz – immer Ende Juni – habe ich dann eine Staudengärtnerei entdeckt, die solche „Raritäten“ anbietet. Immer wieder lande ich am Stand der Staudengärtnerei Drumm. Diese Gärtnerei zwischen Speyer und Neustadt an der Weinstraße kann ich wirklich weiter empfehlen, vor allem wenn man das Besondere sucht. Alte Pflanzensorten oder auch Wildblumen bekommt ihr dort immer. Leider hat diese Gärtnerei keine Webseite oder Versand. Wobei – wäre mal einen Besuch wert.
Ich habe mir – unter gaaanz viel anderem – zwei Töpfchen mit Blutweiderich gekauft. Gepflanzt habe ich sie unter dem alten Pfirsich am Rand meiner wilden Wiese. Jetzt im Spätwinter, wenn fast noch alles braun in braun ist, kommt die filigrane Schönheit des Blutweiderich leider nicht zur Geltung. Aber bald kommen die neuen Triebe der inzwischen 1,50 m hohen mehrjährigen Pflanze. Dann thronen die purpurfarbenen Blüten wieder über der Wildblumenwiese.
Vermehrung
Am einfachsten lässt sich diese Staude durch teilen vermehren. Im Spätherbst den Wurzelstock ausgraben, sauber mit einem Spaten teilen und wieder einzpflanzen. Ich probiere es dieses Jahr aber mal mit der Aussat aus von selbst gesammelten Samen. Diesmal habe ich die Samen sehr lange am Stock gelassen. Erst im November, nach ein paar trockenen Tagen, abe ich sie abgesammelt. Bin gespannt auf das Ergebnis.
Nachtrag: Hat super funktioniert. Inzwischen erledigt der Blutweiderich seine Vermehrung von ganz alleine. Er meandert durch den Garten und bereitet mir große Freude damit.