Kiwi

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Nach sieben Jahren ist es soweit: Es tut sich etwas an der Kiwi Front im Hausgarten. Deshalb habe ich den ebenfalls sieben Jahre alten Beitrag umgestellt. Der obere Teil ist ein Verlaufstagebuch des Gartenjahres 2025. Hier were ich immer wieder berichten, wie es voran geht. Darunter ursprüngliche Beitrag.

Kiwi im Jahre 2025

In diesem Jahr – genauer gesagt am 2. Mai 2025 – sind beide Kiwisträucher voll mit Knospen. Gut 3 Wochen später als in 2024. Die weibliche Kiwi zeigt dicke, runde Knospen, rund 8 mm im Durchmesser. Die männlichen Kiwiknospen sind deutlich kleiner. 

Die Wetteraussichten zeigen keinen Frost und kein Regen mehr an. Auch an den Eisheilgen bleiben die Nachtemperaturen stabil über 8°C. Wenn es dieses Jahr wieder nichts wird mit einer Ernte, dann wird es wohl nie mehr was. Immerhin ist es bereits das 9. Standjahr der weiblichen Kiwi bei uns im Hausgarten. Daumen drücken, dass es klappt.

Blütenpracht

Es ist Ende Mai geworden, dass Wetter war sehr trocken, doch moderat warm. Die Eisheiligen sind mal wieder ausgefallen. Auch ist der Boden noch gut durchfeuchtet. Kiwi’s sind ursprünglich Waldbewohner. Sie brauchen abgeschattete und leicht feuchte Wurzeln. Alles in Allem die Beste Vorraussetzungen, dass es dieses Jahr endlich etwas wird mit einer Kiwiernte.

Zu meiner großen Freude blüht dann Ende Mai auch endlich die weibliche Kiwi Pflanze. Die sehr großen Knospen hatten sich ja letztes Jahr schon mal gezeigt. Doch das daraus so schöne und große Blüten werden – das hätte ich nicht gedacht. Die haben mich regelrecht überwältig.
Die Blüten werden auch fleißig umschwärmt von vielen Insekten. Daumen drücken, dass auch die Pollen den Weg von den kleinen, männlichen Blüten zu den großen, weiblichen findet.

Pelzige Kugeln

Mitte Juni glaube ich langsam an eine Kiwiernte. Denn an den ehemaligen Blütenansätze haben sich kleine, pelzige Kugeln gebildet. Sie sehen schon aus wie Minikiwis. Noch wichtiger: Sie wachsen und werden größer. Immerhin schon so groß wie das vorderste Daumenglied. Frühestens im September könnten sie reif sein. Ich bleibe dran.

Wie alles begann

Obwohl ich ein familienfreies Wochenende habe und „Rücken“, hält mich bei diesem außergewöhnlichen November Wetter nichts auf dem Sofa. Ich muss raus in den Garten und „irgendwas schaffe“, wie der Badner sagt. Früher habe ich dieses Verhalten immer bei meinem Vater beobachten können und ich dachte, der spinnt. Jetzt bin ich selber so und muss wohl dazu stehen.

Beste Pflanzzeit

Aber es warten ja immer noch einige Pflanzen von meinem Gewinn bei Galabau Baden-Württemberg darauf, in die Erde zu kommen. Darunter ein Paar Kiwi Pflanzen. Paar deshalb, da es bei Kiwi (Actinidia deliciosa) zumeist eine Weibliche und Männliche Pflanze braucht, damit es etwas zu Ernten gibt. Inzwischen sind auch Züchtungen erhältlich, welche Selbstbefruchtend sein sollen. Aber es ist immer besser beide Geschlechter einzupflanzen.

Waldbewohner

Kiwi sind in ihrem Ursprungsland Wald- bzw. Waldrandbewohner. Sie lieben deshalb „schattige Füße“. Der Wurzelbereich sollte abgeschattet sein und nicht austrocknen. Das erledigt inzwischen ein Hochbeet, welches ich vor der Kiwi aufgestellt habe.

Vor zwei Jahren hatte ich bereits mit dem Versuch gestartet, eine selbstbefruchtende Kiwitraube zu ziehen. Dies ist nicht an dem fehlenden Männlichen Pendant gescheitert, sondern an einer wenn auch kurzen, dafür umso kälteren Frostperiode. Offensichtlich hatte ich sie nicht ausreichend geschützt. Obwohl wir hier in einer Weinbauklima Region wohnen, kann es gerne mal -10°C und kälter werden. Wie gesagt nur für 5 Tage, aber das hat gereicht – die Kiwibeere war erfroren. Was mich wundert, sollen doch kleineren Sorten unempfindlicher sein gegenüber Frost.

Egal, jetzt bin ich auf die normalen Kiwis geschwenkt. Dieses Mal bin ich vorbereitet und werde sie im Winter besser schützen. Was nötig ist, denn die großen Kiwi Sorten sind laut Recherche empfindlicher. Ihren Platz finden sie an den aus Stahlmatten geformten Bögen. Dieser Teil des Gartens ist die wärmste Ecke. Hier scheint die Sonne am längsten hin. Sowohl im Sommer, als auch im Winter.

Das dauert …
Kiwi Mai 2025
Kiwi Mai 2025

Bis sich die ersten Früchte zeigen kann es dauern. Bis zu (angeblich „nur“) 5 Jahre lassen sich die Pflanzen Zeit mit der ersten Ernte. Wenn sie denn ihren Standort als angenehm akzeptieren. Heute lege ich erst einmal eine Schicht Stroh rund um die Pflanzen auf den Erdboden. Eine wirkliche Kaltfront ist auch bis Mitte Dezember immer noch nicht in Sicht. Die Trockenheit des Bodens dürfte im Moment noch das größere Problem sein.

Für heute reicht es. Den Nachmittags Tee werde ich wohl doch lieber am Fenster im Wohnzimmer trinken. Mit Blick auf meinen herbstlich bunten Garten. Getreu dem Motto: Abwarten und Tee trinken.

Noch ein Tip

Kiwi und Kiwibeeren nicht zu stark düngen. Sie bilden ansonsten lieber Blätter aus und weniger Blüten. Es geht auch mal ein Jahr ohne zusätzlichen Nährstoffen bzw. Düngung. Wichtig ist, dass auch im heißen Sommer der Boden nicht austrocknet. Bei Hitze immer mal wieder durchdringend wässern.

Nachtrag
Männliche Kiwi am Zaun.
Männliche Kiwi am Zaun.

Bisher hatte ich kein Glück mit den Kiwi. Sie wollten nicht blühen und es gab einfach nichts zu Ernten. Dann ist 2020 auch die männliche Kiwi eingegangen. Die große Trockenheit hat sie zerstört. 2021 habe ich eine neue männliche Kiwi gepflanzt, welche auch sehr gut angewachsen ist.

Im Frühjahr 2024, genauer gesagt am 10. April, habe ich zum allerersten Mal offene Blüten an dem männlichen Kiwistrauch entdeckt. Auch die weibliche Kiwi setze Blüten an. Die Chancen standen gut für die allererste Ernte. Doch dann kam Ende April nochmal Frost und ein Graupelschauer. Spätestens der danach einsetzende Dauerregen machte jede Hoffnung auf eine 1. Kiwi Ernte zunichte. Die Blüten fielen ab, ohne das sich ein Fruchtansatz zeigte. Wieder keine Kiwi Ernte. Wie ich heute weiß, war durch den sehr warmen März die Natur einfach zu früh dran.

Ursprünglicher Beitrag war vom 4. Nov. 2018, 16:56.