In unserem Hausgarten befindet sich Mittig Rechts eine Gartenlaube. Diese stabile Laube hat der vorherige Hausbesitzer hier aufgestellt. Zu unserer Schande muss ich gestehen, dass wir diese Laube nur als Geräteschuppen nutzen. Obwohl man sicher mehr daraus machen könnte.
Traube an der Laube
An der Stirnseite der Gartenlaube Richtung Süden befinden sich der Kompost, eine große Regentonne und ein alter Rebstock mit grünen Trauben. Dieser Rebstock wird jedes Jahr größer und überwuchert alles. Klar, er wird durch den Kompost zu seinen Füßen auch fleißig genährt. Übrigens habe ich den Rebstock und seine Trauben erst 2 Jahre nach unserem Einzug in das Haus entdeckt.
An der Hinterseite – die Seite zum Nachbargrundstück bzw. zum Zaun hin – befindet sich nochmal ein 80 cm breiter Plattenweg, welcher eigentlich als besserer Zugang zu den Trauben gedacht war. Ich aber, als passioniert unordentliche Gärtnerin lasse hier immer die Brennnessel ordentlich ins Kraut schießen. Da ich in diese Ecke wirklich nur einmal im Jahr gehe, ist es der beste Platz für eine Schmetterlings Kinderstube. Wenn ich in diese Ecke gehe, dann Ernte ich neben den Trauben auch Brennnessel Samen.
Voller Geschmack

Die grünen Trauben haben einen leckeren, süßen, fast schon würzigen Geschmack. Ich esse sie am liebsten direkt vom Stock oder mache daraus Gelee. Wenn die Ernte mal wieder etwas größer ist, mache ich daraus Saft oder einen Traubensirup. Wein mache ich nicht daraus.
Ernte im Herbst
Es ist mal wieder soweit, die Trauben werden reif. Dieses Jahr sind es deutlich mehr als die letzten Jahre. Auch sind sie größer. Denn ich habe nicht nur den richtigen Rückschnitt gelernt, sonder auch mehr über die Pflege im Sommer. Um die Trauben größer und saftiger werden zu lassen, knickt man einen Seitentrieb an der Zweiten Blattachse nach der letzten Traube ab. Dann geht mehr Saft und Energie – also Zucker – in die kleinen runden Früchte.
Die Trauben sind in diesem Jahr so Zahlreich, dass ich nach einer Großproduktion an Traubengelee – 12 L ! – den Rest wohl zu Saft mache bzw. den Vögeln und Hornissen überlasse. Schon beim Ernten musste ich immer ganz vorsichtig und ohne hektische Bewegungen die Träubchen abschneiden. Ständig war ein tiefes Brummen zu hören. Die in diesem Jahr allgegenwärtigen Wespen nehme ich schon gar nicht mehr wahr.
Trauben Gelee Rezept
Das Trauben Gelee Rezept ist supersimpel. Besonders wird es durch den Eigengeschmack der Trauben und die Mühe, welche man sich damit macht.
Zutaten
Kochutensilien
Method
- Die Trauben zupfe ich alle feinsäuberlich vom Stiel. Kaputte Trauben werden aussortiert. Die Trauben aufkochen, bis die Haut aufplatzt. Mit einem Kartoffelstampfer die Traubensuppe kräftig durcharbeiten. Keinen Mixer verwenden!!
- Die wieder abgekühlten Trauben durch ein Küchensieb abseien. Die Traubenschalen und Kerne portionsweise durch das Sieb reiben. Das nennt sich passieren. Dadurch wird das leckere Fruchtfleisch von den Schalen gelöst und kommt mit in den Traubensaft.
- Ausreichende Menge an Marmelade Gläser mit Schraubdeckeln sterilisieren mit kochend heißem Wasser und neben den Herd bereit stellen.
- Entsprechend der Menge Traubensaft Geliermittel und Zucker miteinander vermengen. Bei 3,5 -3,7 Lieter
- 1 kg Zucker und 5 Tüten 2:1 Pektin.So lassen sich später Klümpchen vermeiden
- Die Trockenmischung in den Traubensaft einrühren und das Ganze rund 2 Stunden ziehen lassen. Vor dem Aufkochen noch die Zitronensäure zugeben.
- Traubensaft mit Geliermischung unter ständigem, langsamen rühren aufkochen.
- Mindestens 4 Minuten köcheln lassen.Noch heiß in die Marmeladegläser abfüllen und diese fest verschließen.
Ich habe jetzt 50 Gläser mit Gelee gemacht. Da werden wohl einige an Weihnachten auf dem Gabentisch bei Verwandten und Bekannten landen.
Variante in Rot
Vor 4 Jahren habe ich noch einen Rebstock mit blauen Trauben etwas weiter oben am Zaun gepflanzt. Doch der fiel leider bereits im zweiten Jahr den gefräßigen Wühlmäusen zum Opfer. Ich konnte nicht ein einziges mal Trauben davon ernten. Es hat lange gedauert, aber ich möchte es noch einmal probieren mit den blauen Trauben.
Uhudler
Diesmal habe ich mir auch eine ganz besondere Rebsorte ausgesucht. Es ist eine sogenannte Uhudler aus dem Österreichischem Burgenland. Das ist eine Rebsorte, welche nicht veredelt wird. Bei den “Direktträgern” wachsen die Trauben direkt am originalen Wurzelstock, es wurde keine Edelsorte aufgepfropft. Diese Rebsorten haben einen schlechten Ruf und dürfen nicht zur Herstellung von Wein verwendet werden. Aber das ist eh nicht mein Ansinnen, Wein gibt es in unserer Region genug. Ich will die süßen Trauben ernten.
Die Uhudler haben ganz andere Vorteile. Sie sind viel gesünder als die veredelten Weinreben. Resistent gegen Pilzkrankheiten und auch die Reblaus, wird der Einsatz von Pflanzenschutzmittel unnötig.
Damit die Uhudler Rebe nicht das gleiche Schicksal wie die vorherige Rebe ereilt, pflanze ich sie in einen großen Topf. Dort bleibt sie die nächsten Jahren. Der Uhudler Rebe scheint es hier auch zu gefallen. Immerhin hat sie bereits im ersten Herbst zwei Trauben gebildet. Ich freue mich schon auf die nächsten Jahre.
