Die Gartenschau Tal X 2025 im Forbachtal, Schwarzwald zwischen Baiersbronn und Freudenstadt ist eröffnet. Ich durfte dabei sein bei der Eröffnungsfeier und konnte einige erste Eindrück und Erfahrungen sammeln.
In Kürze gibt es 3 wichtige Punkte zu dieser „Gartenschau“.
- Tal-X ist für mich keine Gartenschau – im positivsten Sinne. Ich habe lange überlegt, wie ich sie beschreiben soll und bin zum folgenden Satz gelangt: Ein Schwarzwaldtal hat sich heraus geputzt und seine Bewohner haben eine besondere Landschaftsschau geschaffen.
- Die Logistik zum Tal X, aber auch innerhalb des Geländes ist einfach nur bescheiden. Diese Schau ist leider nichts für bewegungseingeschränkte Personen. Auch das Fitnesslevel sollte höher sein. Mehr dazu im Abschnitt Logistik.
- Die Tal-X Schau ist ein Paradies für Kinder und Familien. Es wurden viele tolle Spielplätze im Tal geschaffen, welche bereits jetzt frei zugänglich sind und dieses Tal auf lange Sicht aufwerten!
Unschlagbar, wenn man die Tal-X Schau als Fahrradtour mit tollen Stopps plant. Leider ist selbst die Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln problematisch. Sonst wäre das Forbachtal und die Tal-X Schau der Hit bei jungen und jungebliebenen Menschen.
Das Tal entlang des Forbach liegt idyllisch in den Hängen des Nordschwarzwaldes, zwischen Baiersbronn und Freudenstadt. Am Ufer des Forbaches, finden sich verteilt auf 8 km, mehrere, nicht zusammenhängende Schaubereiche. In diesen abgezäunten Bereichen befinden sich die eigentlichen Gartenschauen.
Zum Teil muss man 2 km Weg zurücklegen von einem Schaubereich zum anderen. Diese Wege sind wirklich idyllisch gelegen und auch gestaltet. Sie führen mal entlang an neu angelegten Fischteichen oder einer kleinen Moorlandschaft. Dann führen sie wieder durch eine Wiese oder unter einer alten Baumallee entlang.
Bürgerprojekte wie die roten Schuhen
Überall finden sich rot angemalte Schuhe. Mir haben besonders die Gummistiefel im Moor gefallen. Wie kleine rote Vögel stehen sie wachsam Spalier im Feuchtgebiet.
Die roten Schuhe sind eines von mehreren Bürgerprojekten, welcher zur Tal-X Schau realisiert wurden. Dieses künstlerische Gemeinschaftsprojekt hat sein Ziel voll erreicht. Die Bewohner des Tales in die Landsschaftsschau mit einzubeziehen und Freude zu bereiten.
Bärenschlösschen und Abenteuerspielplatz

Ganz oben, am Haupteingang zum Tal-X, befindet sich beim Bärenschlössle eine Waldwiese, auf der oft Schafe weiden. Darüber ein krasser Abenteuerspielplatz. Das „Walderlebnis“ lädt zum erkunden und spielen ein. Ein überschatteter Sitzbereich bietet müden Eltern Erholung. Einfach nur toll.
Historie
Etwas unterhalb – im Christophstal – befanden und befinden sich mehrere Metallverarbeitenden Betriebe. In diesem Tal wurden und werden noch heute Werkzeuge hergestellt. In der bereits stillgelegeten Feilenhauerei – und Schleiferei im Christophstal kann man so einen alten Betrieb besichtigen. Wer mag kann sich auch eine Münze schlagen. Das Motiv ist der Christophstaler Hirschguldenvon 1623, auf der Rückseite das Tal-X Logo.
Forbachgärten
Der erste Schaubereich nach dem Bärenschlösschen sind die „Forbachgärten“. Hier befinden sich die Schaugärten des Gala Bau Verbandes. Sie sind von Mitgliedsbetrieben des Baden-Württembergischen Garten- und Landschaftsbauverbandes gestaltet und gebaut worden. In allen Gärten schwingt die stimmungsvolle Schwarzwaldlandschaft, hier am Forbach. wieder. Holz, Wasserelement, Metall und viel Grün, das in den kommenden Monaten noch wachsen wird.
Hier kann man sich einige Inspirationen holen für die Gartengestaltung. Vor allem die Metallelemente mit Rostoptik haben es mir angetan. Gleich, ob es ein Brunnen, Bachlauf oder Dekoelement ist. Genau mein Ding.
Meinen Lieblingsgarten habe ich gefunden. Hier stimmt für mich alles. Die rostige Stahloptik, die drehbare Holzliege – so eine will ich schon lange haben -, der Whirlpool und die Feuerstelle. Darum herum eine Bepflanzung, welche Schatten und Erholung spendet. Einmal alles einpacken bitte.
Nachwuchs Landschaftsgärtner Cup
Am 23. Mai war auch der Landschaftsgärtner-Cup Baden-Württemberg 2025 statt! Die sechs besten Nachwuchsteams aus BW zeigten ihr Können und realisierten in nur sieben Stunden einen Garten nach Plan – mit viel Fachwissen, Geschick und Teamgeist. Die Sieger (die Jungs in Rot) qualifizierten sich für den bundesweiten Wettbewerb im September in Berlin.
In diesem Bereich ist auch der Wasserspielplatz, direkt am Forbach. Während der Gartenschau kann er nur mit Eintrittskarte benutzt werden. Doch dieser Spielplatz wird, wie all die anderen Spielplätze auch, nach der Gartenschau bestehen bleiben!
Auquflora mit Floristik
Der nächste Schaubereich ist die „Aquaflora“, etwa ein Kilometer weiter unten. In mehreren kleinen Teichen wird die Flora und Fauna der heimischen Wasserwelt vorgestellt.
In der alten Tuchwalke befindet sich die Floristik Schau mit wechselnden Ausstellungen. Eine sehr schöne Ausstellung, klein, aber fein. Im Raum neben an stellen sich Kunsthandwerker und ihre Arbeiten vor.
Unterhalb der Bergwerksausstellung wurden Teiche für eine Fischzucht angelegt. Umrahmt von bunten Fischen, welche in der Christopherusschule gestaltet wurden.
Ob diese Fische (die in den Teichen) auch irgendwo zum Verzehr angeboten werden, konnte ich nicht heraus finden.
Mein Lieblingsplatz
Direkt unterhalb der Fischteiche findet sich ein Informationscontainer der Landesforst Verwaltung BW. Mich hat aber die spaßige Kugelbahn davor magisch angezogen. Gleich mal ausprobiert! Für einen Euro kann aus einem Kaugummi Automaten eine bunte Kugel gezogen werden. Heute eindeutig mein Lieblingsbereich. Weiter geht’s!
Entlang an Wiesen und Teichlandschaften, immer begleitet von roten Schuhen, geht es Richtung Finkenwiese. Vorher noch der Schauraum des Nabu, der das Thema Fledermäuse im Schwarzwald vorstellt.
Danach das Platzmeisterhaus und dem neu angelegten Platzmeistergarten – endlich mal ein Gemüsegarten.
Neben der Finkenwiese, am Wilden Eck hat der Naturpark Nordschwarzwald seine Informationshütte. Dahinter ein weiterer, wirklich toller Abenteuerspielplatz. Dieser ist auch während der Gartenschau frei zugänglich.
Weite Wege
Vom Bärenchlössle bis zur Finkenwiese fahren (leider nur) drei Rikschas für gehbehinderte Besucher hin und her. Ab der Finkenwiese, nur nach unten! fährt ein Shuttle Zug, einmal in der Stunde. Laut Plan immer zur Viertelstunde, aber es kann zu sehr langen Wartezeiten kommen. Bei zu vielen Mitfahren werden beeinträchtige Personen vorgezogen. Die Fahrt selber ist spektakulär, da sie zwischen Finkenwiese und Xentrum einen Umweg durch den Wald nimmt.
Alternativ gibt es einen wieder 1,5 km langen Weg, der Bergab nicht ganz so beschwerlich ist. Wieder vorbei an idyllischen Landschaften und roten Schuhen. Eigentlich ist der Besuch dieser Gartenschau mehr eine Schwarzwaldwanderung. Mit dem Wissen und gut vorbereitet kann aber auch sie absolut genossen werden.
Xentrum und SHW-Fire
Weiter geht es zum Xentrum – dem Zentrum des Tal-X. Hier finden sich die Michaelskapelle, das große Veranstaltungszelt und für mich eine große Überraschung. Denn hier produziert direkt neben dem Schaugelände das Unternehmen SHW-Fire Gartenwerkzeuge. Die geschmiedeten Metallteile werden alle vor Ort produziert. In einer großen Scheune auf dem Gelände wird das Sortiment vorgestellt.
Ich bin überrascht, das es ein Unternehmen mit hochwertigem Gartenwerkzeug quasie vor meiner Haustür produziert. Ich wusste nichts davon!
So, was brauche ich denn jetzt alles.
Leider bin ich an meinem ersten Tag auf der Tal-X nicht weiter gekommen. Die Bereiche vom Xentrum bis zum Bahnhof in Baiersbronn habe ich auf dem Heimweg nur mit dem Shuttle durchfahren. Dazu mehr nach meinem nächsten Besuch. Vorraussichtlich im Juni.
Logistik
Nochmals zur Logistik: Die Anreise mit dem Auto direkt bis zu den offiziellen Parkplätzen ist nicht empfehlenswert. Der Shuttle von den Parkplätzen bei Freudenstadt, fahren nur bis zur Innenstadt. Dann muss man in den Shuttle zur Tal-X Schau umsteigen, massive Verspätungen inbegriffen.
Nicht anders sieht es bei dem Shuttle vom Parkplatz in Baiersbronn aus. Generell funktioniert der Buspendelverkehr entlang der 8 km nicht zuverlässig.
Die Logistik innerhalb des Tal-X wird im unteren Teil nur von einem einzigen Shuttle bedient. Die Taktung ist auf eine Stunde ausgelegt. Bei hoher Besucherzahl werden nur Beeinträchtige Personen mitgenommen. Dieser Shuttle fährt von unteren Eingang bei Baiersbronn, aber nur bis zur Finken Wiese. Leider nicht höher. Denn die Wege zwischen dem Xentrum und dem Bärenschlösschen haben zum Teil eine ordentliche Steigung. Nur fitte, wandererprobte Besucher haben da ihre Freude daran.
Ich hatte das große Vergnügen die Rikschafahrt nach oben genießen zu dürfen. Ich durfte zu einer nette, alleinfahrenden Dame zusteigen. Doch bei höheren Besucherzahlen wird man den Bedarf an Transportmittel für Beeinträchtigten Personen nicht damit decken können. Dafür sind drei Rikschas einfach zu wenig.