Kürbis und Gurken erst im April

Alle Jahre wieder – muss ich mich wirklich zurück halten um nicht zu früh mit der Aussaat von Kürbis und Gurken zu beginnen. Gurken, Kürbis und Melonen dürfen nicht zu groß werden, so lange sie in den beengten Anzuchtöpfchen sitzen. Stoßen die Wurzeln an ihre Wachstumsgrenzen – den Topfwänden – tritt ein unwiederrufbarer Wachstumsstop ein. Damit fällt die Kürbisernte im Herbst flach.

Erst Anfang April

Raus in den Garten können die meisten Kürbis Sorten erst nach den letzten Frostnächten. Wobei bei uns die Eisheiligen Mitte Mai nicht mehr DER Zeitpunkt für die Auspflanzung ist. In den letzten Jahren waren die letzten Frostnächte Ende April bis Anfang Mai. Wobei diese immer früher im Jahr liegen. Trotzdem: Die schnellwüchsigen Kürbis besser nicht vor Anfang/Mitte April – bei uns in Deutschland – aussäen und anziehen. Wie gesagt, es fällt schwer sich zurück zu halten.

Besondere Behandlung

Heute fange ich zumindest mit den großen Kürbissorten an. Der Gruselkürbis, Spaghettikürbis, ein Schnitzkürbis und der „Galeux d’Eysines“ haben relativ große und stabile Samen. Deshalb erhalten sie als erstes einen Beauty Behandlung. Mit einer alten Nagelfeile schleife ich die runden Ende der Kürbiskerne vorsichtig an. Dann folgt eine Nacht lang ein Wasserbad. Das Wasserbad erhalten auch alle anderen „Kürbissamen“, wie Zucchini und Gurken.

Keine Kokosfasertöpfchen

Bei der Aussaat gönne ich jedem der Kürbiskerne ein eigenes Töpfchen. Es gehen zwar oft nur die Hälfte aller Kerne auf. Aber selbst dann reicht uns die Erntemenge beim Kürbis. Von den einpflanzbaren Kokosfaser-Pflanztöpfchen bin ich übrigens wieder abgekommen. Das Problem: Sie sind oft derart fest gepresst, dass sie nicht ausreichend aufweichen nach der Pflanzung. Die feinen Wurzeln von Kürbis, Gurke und vor allem Melonen können die Wände dieser Töpfchen nicht durchbrechen, der oben erwähnte Wachstumsstop tritt wieder ein. Tja, die Idee ist super, nur bei der Umsetzung hakt es leider. 

Deshalb werden wieder meine alten Pflanztöpfchen aus Plastik verwendet. Ihre fast schon jahrzehntelange Verwendung ist auch eine Form der Nachhaltigkeit. Dazu noch eine deutlich günstiger. Ich muss dann eben beim Einpflanzen besonders vorsichtig hantieren um die Wurzel nicht zu stören.
Anfang Mai – kurz vor der Pflanzung im Beet – haben die Setzlinge bereits eine stattliche Größe. So wie der Butternut auf dem Foto. Zur Abhärtung kommen die Kürbissetzlinge tagsüber nach draußen in den Halbschatten. Knalle Sonne ist nicht so gut.

Anfang Mai muss ich endlich Platz schaffen im Haus. Die ersten Kürbis Setzlinge kommen nach draußen in den Gemüsegarten. Kürbispflanzen lockere und nährstoffreiche Böden. Ich verteile die Kürbispflanzen auf die verschiedenste Beete und Hochbeete. Überall dort, wo sich ein Plätzchen auftut für die hoffentlich bald wuchernden Pflanzen. Hier ein Butternut zwischen die Puffbohnen, dort ein Galeux d’Eysines bei den Erbsen. Der Galeux d’Eysines Kürbis hat einen tollen Geschmack und ist inzwischen ein weiterer Favorit in der Küche.

Beim Pflanzen lasse ich die Wurzenl so vorsichtig wie möglich aus den Pflanztöpfchen gleiten. Der Wurzelballen kommt dann unbeschadet in ein Pflanzloch mit Kompost. Kürbis mag lockeren Boden und ordentlich Nährstoffe. Zum humusreichen Boden gibt es noch noch Schafwollpellets und etwas Urgesteinsmehl. Die Schafwollpellets aber nicht direkt an die Wurzel geben. Sie könnten sonst gammeln. Vorsichtig das Pflanzloch zuschieben und wässern.

Wetterbericht fest im Blick

Sollte es doch noch einmal Nachtfrost geben, bekommen sie einfach eine Haube übergestülpt. Doch seit ich hier in Baden-Baden gärtle, hat es nach dem 5. Mai keine Nachtfröste mehr gegeben. Zudem stimmt der 14 Tages Trend beim Wetter positiv. Nachts nie kühler als 8 ° C. Passt! Zumindest bei uns. Anderswo kann es sicherlich noch frostig werden. Also immer schön den Wetterbericht lesen.

Aussäen

Kürbis sorten

Die Kürbissorten variieren von Jahr zu Jahr. Was ich gerade an Samen in die Finger bekomme. Nur der Hokkaido ist immer gesetzt. Er ist in unserer Herbstküche eine gesetzte Größe. Er muss nicht geschält werden, hat einen aromatischen Geschmack und passt in so viele Speisen und Backwaren. Wir bevorzugen die eher klein wachsende Hokkaido Sorte „Red Kuri“ (Cucurbita maxima). Ich finde sie noch aromatischer, als andere Hokkaido Sorten. Weitere, sehr schmackhafte Kürbissorten sind: 

  • Butternut, 
  • Galeux d’Eysines oder „Erdnusskürbis“,
  • Spaghettikürbis (Cucurbita pepo),
  • Muskatkürbis „Musquée De Provence“ (Cucurbita moschata)

Alle schon einmal angebaut und für gut befunden. Trotzdem wechsle ich durch bei den Sorten. Oder probiere auch mal neue Kürbissorten aus.

Gurken

Die Samen der Gurken – Zitronengurke, Snackgurke und Schlangengurke kommen eine Woche später in die Erde. Ebenfalls in kleine Pflanztöpfe, diesmal aber je drei Samen pro Pflanztöpfchen. Ihnen erspare ich die Beauty Behandlung, aber ein kurzes Wasserbad schadet nicht. Je nach Frühjahr – warm und ein wenig feucht – säe ich auch eine zweite Runde direkt in die neuen Pflanzkübel.

Melonen

Bei den Melonen werde ich in diesem Jahr zum ersten Mal die Direktsaat ausprobieren, aber erst Anfang Mai. Zucchini säe ich vorzugsweise als Direktsaat, im Hochbeet auch schon mal Ende April. Dann reifen die ersten Zucchini zwar rund 3 Wochen später als bei den Vorgezogenen, aber die Ausfallquote bei den Pflanzen ist verschwindend gering. Alle Zucchini und Courgette Samen sind 2020 aufgegangen und haben einen guten Ertrag gebracht.