Im Juni ist im Garten die Beerenzeit. Die ganzen Stöcke im oberen Teil des Gartens tragen reife Frücht. Neben Himbeeren und Johannisbeeren sind das vor allem die Jostabeeren. Diese Beere ist eine Kreuzung aus schwarzen Johannisbeeren und der Stachelbeere. Sie hat einen ganz speziellen Geschmack, welcher mich an Wachholderbeeren erinnert.
Diese Beerenart kenne ich noch aus dem Kleingarten. Dort waren überall verstreut zwölf Stöcke der Jostabeere zu finden. Es scheint, dass ein vorheriger Pächter ebenfalls ein Faible für diese Beeren Sorte hatte.
Stecklinge von Jostabeeren
Da diese Stöcke schon recht alt waren und erste Ermüdungserscheinungen zeigten, habe ich im Jahr 2017 vier Stecklinge gezogen, von denen sich drei wirklich gut gemacht haben. Diese drei Stöcke habe ich im Hausgarten eingepflanzt. Bereits im zweiten Standjahr haben sie Beeren produziert. Die Jostabeeren werden uns also nicht so schnell ausgehen. Gut so, denn sie sind neben den Johannisbeeren die wichtigste Zutat für mein cremiges Cassis.
Jostabeeren pflegeleicht
Eine besondere Pflege brauchen die Jostabeeren nicht. Etwas Dünger und ausreichend Wasser genügen bereits. Auch der Schnitt ist relativ einfach. Es werden nur die überalterten Hauptzweige entfernt. Der Ertrag der einzelnen Stöcke ist zwar nicht so groß, aber da wir die schwarzen Beeren hauptsächlich im Cassis verarbeiten genügt uns die Menge die sie liefern.
Tea Time mit Cassis
Unser Cassis wird aus einer Mischung aus Johannisbeeren, Jostabeeren und ein paar Himbeeren gemacht. Es ist neben der Erdbeermarmelade, die wichtigste Marmelade zur Tea Time bei uns. Auf Scones und Clotted Cream einfach göttlich. Viele weitere Rezepte und Infos rund um die Tea Time – auch der Badischen – findet ihr auch in meinem Buch „Tea Time – Vesper auf Badisch“.
Johannisbeeren
Eine weitere wichtige Beere bei uns sind Johannisbeeren. Sie sind die Lieblingsbeeren meines Mannes. Ich selbst bin kein wirklicher Fan davon, die Kerne der Johannisbeeren zwischen den Zähnen mag ich gar nicht. Nur für ihn habe ich drei Stöcke gekauft, einer davon ein Hochstamm. Der liefert einen wirklich tollen Ertrag. Die Beeren werden zu 100 % weiter verarbeitet.

Die herb säuerliche Note des Johannisbeer Gelees in den süßen Hilda Brötchen ist ein echter Genuss und ein Geschmack meiner Kindheit, den ich nicht missen kann. Da ein reines Johannisbeer Gelee im Handel nicht mehr erhältlich ist, müssen wir es selber machen. Also war es doch ganz gut, dass mein Mann mich dazu überredet hat Johannisbeeren anzubauen.
Himbeeren
Dann sind da noch die Himbeeren. Zur Zeit sind die Sommer Himbeeren reif. Diese Stöcke sind ebenfalls Erbstücke von den vorherigen Pächtern. Ich selbst würde mir keine Sommer Himbeeren mehr kaufen. Sie sind wesentlich empfindlicher und lange nicht so ertragreich wie die Herbst Himbeeren. Die etwas süßlichere Geschmacksnote macht die Nachteile der Sommer Himbeere nicht wirklich wett. Aber natürlich kommen auch sie in den Cassis, runden sie mit ihrem lieblichen Geschmack das Cassis ab. Nur mit Zucker und dem Geliermittel entsteht so etwas ganz Besonderes. Gewürze sind da nicht mehr nötig.
Cassis
Im Original Cassis werden nur schwarze Johannisbeeren verarbeitet. Doch wir machen es seit der Entdeckung der Jostabeere anders. Unser Cassis erhält den besonderen Geschmack durch die Jostabeeren. Sie sind die einzige „Würze“ und müssen unbedingt in das Cassis. Die Himbeeren können auch weg gelassen werden.
Unser Cassiss
Equipment
- 11-15 Einmachgläser mit Deckel
- 1 großer Kochtopf
- 1 großes Küchensieb
- 1 Filter zum leichteren abfüllen
Zutaten
- 800 g Johannisbeeren
- 200 g Himbeeren
- 500 g Jostabbeeren
- 500 g Zucker
- 2 Päckchen Pektin Geliermittel 1:3
Anleitungen
- Beeren säubern und aufkochen.
- Die abgekühlte Beeren Masse durch das Küchensieb streichen. Diese Arbeit ist etwas mühselig. Doch es lohnt sich. Denn so gewinnt man eine cremige Fruchtsoße. Ohne Kerne!
- Zucker mit dem Geliermittel vermengen und unter die die Fruchtsoße rühren.
- Alles unter ständigem rühren aufkochen. 4 Minuten köcheln lassen und in die Gläser abfüllen.
- Die Marmelade ist jahrelang haltbar - wenn sie so alt wird.

Gin Tonic
Equipment
- Cocktail Gläser 400 ml
- Trinkhalme aus Glas
Zutaten
- 300 ml Tonic Water Zero
- 2 cl Cassis
- 1 cl Gin oder nach Belieben
- 2 kleine Kumquats
- Eiswürfel
Anleitungen
- Alles eiskalt kühlen und direkt im Glas Mixen. Die Kumquats je nach Größe in Scheibe schneiden oder einfach nur quetschen, damit der Geschmack austreten kann.