Amaranth

Auf den ersten Blick fallen im Oktobergarten die satten Farben des Amaranth ins Auge. Mir gefällt vor allem der Kugelamaranth (Amaranthus caudatus) – die hängende Variante – aus dieser Pflanzengruppe, welche ebenso wie Mais und Tomaten aus Mittel- und Südamerika stammt. Dort wurde sie bis zum Eintreffen der spanischen Eroberer als Nahrungspflanze angebaut. Glutenfrei und voll mit wichtigen Nährstoffen ist es, was dieses Pseudogetreide zu einem modernen Superfood macht.

Glutenfrei und lecker

Amaranth Sorten waren Jahrhundertelang in Europa nur exotische Schmuckpflanzen in den heimischen Gärten. Besitzer von Wellensichttich kennen die getrockneten Samenstände als beliebte Knabberei für die Vögel. Seit kurzem mausern sich vor allem die kleinen, schwarzen Körner des Gartenfuchsschwanzes sich zu einem wahren Modefood. Jetzt knabbern auch Müslifans die Amaranthsamen.

Ich selbst baue diese Pflanzen fast ausschließlich als Schmuck und Zierde an. Der Ertrag ist einfach zu gering pro Pflanze. Natürlich habe ich sie trotzdem probiert. Leicht angeröstet sind die Körner wirklich lecker. Wie winziges Popcorn.

Inzwischen tummeln sich in meinem Garten 3 verschiedenen Sorten Amaranth auf rund 4 qm. Wären alle ausgebrachten Sorten aufgegangen, dann wären es sogar 8. Doch leider verlieren die Samen recht schnell ihre Keimfähigkeit. Zu trockenes Wetter im Frühsommer verringert ebenfalls die Keimfähigkeit.

Pinkes Highlight im Herbstgarten

Ich erfreue mich einfach weiter an diesem Anblick. Einen Teil der Samenstände werde ich ernten und weiterverarbeiten. Daraus lassen sich schöne Herbstdekorationen machen. Zusammen mit Fetthenne (Sedum specatbile) und den Samenständen des Silberblatt (Lunaria annua) werden daraus dekorative Gestecke und Kränze.


An den Pflanzen, welche stehen bleiben, können sich die die Vögel im Garten den Winter über satt essen und im nächsten Jahr werden hoffentlich wieder ganz viele von diesen knalligen Pflanzen wachsen.

Übrigens habe ich ausnahmslos alle Samen von diesen Pflanzen ursprünglich aus anderen Gärten bzw. einem Blumenladen. Der Kugelamaranth war als Teil eines spektakulären Herbstblumenstraußes gedacht. Die Floristin gab mir den Tip, den Amaranth einfach an der Stelle in den Boden zu stecken, an dem er im nächsten Jahr wachsen sollte. Nach 4 Jahren ist er fast im gesamten Hausgarten zu finden. Es gibt zwar auch Samen zu kaufen, aber diese Samen gleichen meiner Erfahrung nach eher einer Wundertüte – man kann nicht wirklich sagen, ob und welche Amaranthform dabei heraus kommt.